Sulingen - „Na kommt, Mädchen, Mädchen!“ Friedrich Wiegmann ruft, und eine Gruppe Galloway-Färsen läuft, zur Begrüßung lautstark muhend, auf ihn zu, scheint sich über seinen Besuch sehr zu freuen. Gut, das Rasseln mit dem Eimer, in dem sich Zuckerblatt-Pellets befinden, wirkt sicherlich auch motivierend. Eine Weide weiter ist es eine Gang von Jungbullen, die sich stürmisch auf Wiegmann zu bewegt – was schon etwas bedrohlicher wirkt. „Die tun nichts, wenn ich dabei bin.“ Das sagt er aus voller Überzeugung: Seit 25 Jahren züchten Marion und Friedrich Wiegmann im Sulinger Ortsteil Stehlen die aus Schottland stammende Robustrinderrasse. Galloways zeichnen sich durch ihr friedfertiges Wesen aus, die „aus dem Suletal“, so der Namenszusatz der Tiere aus der Wiegmann’schen Zucht, ganz besonders. Allerdings kennt Friedrich Wiegmann alle rund 80 Tiere auch beim „Vornamen“. So wie am Samstagnachmittag klappert er die Weiden, eigene und gepachtete, jeden Tag ab, um mit den Rindern zu „philosophieren“, wie der 61-Jährige es schmunzelnd nennt: „Ich habe das Gefühl, die bauen den Stress ab.“
↧